28/02/2020
„Ein bisschen Magie in den Pflegealltag bringen“
[Dieser Artikel erschien ursprünglich in das Altenpflege Magazin]
Tovertafel ist eine Pflegeinnovation aus den Niederlanden, die in mehr als 3 000 Pflegeeinrichtungen in Europa eingesetzt wird. Mittels interaktiver Lichtprojektionen können Menschen mit Demenz gemeinsam spielen, Spaß haben und sich als kompetent erleben. Davon profitieren nicht nur die Bewohner, sondern auch die Pflegenden und die Angehörigen.
Frau Dr. Le Riche, Sie haben ein besonderes Produkt for Menschen mit Demenz entwickelt. Warum heißt es Tovertafel, was so viel wie Zaubertisch bedeutet?
Ganz zu Beginn des Projekts saß ich mit einigen Bewohnern um einen großen Tisch herum und wir spielten gemeinsam mit den Lichtprojektionen. Neben mir saß ein alterer Herr mit Demenz, der schon mehr als vier Wochen kein Wort mehr gesprochen hatte. Er schaute ganz fasziniert auf die sich bewegenden Lichtspiele auf dem Tisch, beugte sich dann zu mir heruber und flüsterte mir ins Ohr: "Das ist ein Zaubertisch, nicht wahr?" Und damit hatten wir den passenden Begriff für unser innovatives Produkt gefunden.
Das ist ein Zaubertisch, nicht wahr?
Was ist Tovertafel genau?
Tovertafel ist ein Gerät, das an der Decke angebracht wird, beispielsweise über dem Esstisch einer Pflegeeinrichtung. In diesem Gerät befinden sich ein hochwertiger Beamer, Infrarotsensoren, Lautsprecher und ein Prozessor, mit dem die Spiele auf den Tisch projiziert werden. So entstehen farbenfrohe Projektionen auf dem Tisch, die auf Hand- und Armbewegungen reagieren.

Bewohner spielen selbstständig mit den Lichtprojektionen
Berührt man zum Beispiel eine Blüte, wird diese immer größer und schöner. In einem anderen Spiel bewegen sich Seifenblasen uber den Tisch, die durch Berührung zum Platzen gebracht werden können. So können die Bewohner selbstständig mit den Lichtprojektionen spielen und haben Spaß dabei.
Eignet sich Tovertafel für alle Menschen mit Demenz?
Wir haben Tovertafel speziell für Menschen in der mittleren und späten Phase der Demenz entwickelt. Die Geschwindigkeit der Spiele ist genau auf diese Zielgruppe abgestimmt, damit sie in der Lage sind, dieses Spiel selbstständig zu spielen und dabei auch Erfolgserlebnisse haben. Eine sensorische Stimulation gelingt in diesem Stadium der Demenz noch sehr gut.
Die Bewohner können entweder selbstständig, unter Aufsicht der Betreuung, mit Tovertafel spielen. Oder in der Gruppe und mit Pflegemitarbeitern und Angehörigen. Physiotherapeuten nutzen das Spiel, um gezielt Bewegungen zu fordern.
Weitere Informationen über Tovertafel Original für Menschen mit Demenz
Wie können Menschen mit Demenz von Spielen profitieren?
Menschen mit fortgeschrittener Demenz müssen viele Verluste hinnehmen und mit unterschiedlichsten Einschränkungen leben. Beim Spielen wird Apathie reduziert und sie haben ein Erfolgserlebnis, das stärkt das Selbstvertrauen.
Beim Spielen wird Apathie reduziert.
Spiele stimulieren dabei auf unterschiedlichen Ebenen: Sie fordern die Bewegung, die Kognition und das soziale Miteinander. Die Einschränkungen durch eine Demenz oder Schmerzen werden durch ein Spiel natürlich nicht 'weggezaubert', aber die Bewohner mit Demenz sind für eine Weile davon abgelenkt und sind glücklich.
Sie arbeiten eng mit Universitäten auf der ganzen Welt zusammen. Was sagen Forschungsergebnisse über die Wirkung von Tovertafel?
Die ersten Studien sind vor allem auf die Bewegungsförderung fokussiert und zeigen, dass Tovertafel positive Effekte auf die körperliche Aktivität der Bewohner hat. Folgestudien konnten belegen, dass Tovertafel Apathie, Anspannung sowie herausfordernde Verhaltensweisen reduziert, soziale Interaktion fördert und positive Emotionen weckt.
Pflegende erleben eine geringere Arbeitsbelastung und einen ruhigeren Arbeitsalltag.
Auch für die Pflegemitarbeiter sind eindeutige Effekte nachweisbar: Durch den Einsatz von Tovertafel erleben Pflegende eine geringere Arbeitsbelastung und einen ruhigeren Arbeitsalltag.
Welche Ruckmeldungen erhalten Sie von Pflegemitarbeitern, die mit Tovertafel arbeiten?
Wir bekommen viele Briefe und E-Mails von Pflegenden, die uns oft ganz erstaunliche Erlebnisse schildern: Bewohner, die Jahre nicht mehr gesprochen haben, beginnen plötzlich wieder zu reden, bewegen sich wieder oder nehmen am Gemeinschaftsleben teil.
Bewohner, die Jahre nicht mehr gesprochen haben, beginnen plötzlich wieder zu reden.
Pflegende erleben, dass mit Tovertafel wieder eine geeignete Form der Aktivierung für Menschen mit schwerer Demenz möglich ist. Es scheint, als ob Tovertafel ein bisschen Magie in den Pflegealltag bringt.
Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Argument, Tovertafel in Pflegeeinrichtungen einzusetzen?
Das wichtigste Argument ist für mich, dass wir mit Tovertafel die Lebensqualität der Menschen mit Demenz, der Pflegemitarbeiter und der Angehörigen deutlich verbessern können. Eine Demenz ist keine leichte Erkrankung, gerade im fortgeschrittenen Stadium. Mit Tovertafel kann es uns gelingen, das Leben für alle Beteiligten ein bisschen besser zu machen.

Hester Le Riche, Generaldirektor und Designerin Tovertafel
Über Hester Le Riche
Dr. Hester Le Riche ist Designerin und hat Tovertafel im Rahmen ihrer Doktorarbeit entwickelt. Dafür verbrachte sie viele Monate in Pflegeeinrichtungen. Die gebürtige Niederländerin lebt heute in Kapstadt, Südafrika, und entwickelt Tovertafel für neue Zielgruppen weiter. Ihr Unternehmen mit Kollegen, die in den täglichen Geschaftsprozess involviert sind, befindet sich in Utrecht, Niederlande.
Interesse an Tovertafel?
Active Cues, Hersteller der Tovertafel, verfügt in Deutschland über mehrere Kundenbetreuer. Sind Sie an einer kostenlosen Demo der Tovertafel interessiert? Nehmen Sie gerne mit dem Kundenbetreuer in Ihrer Nähe Kontakt auf oder füllen Sie das Kontaktformular aus.
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